Verse über Wein

 

Eine volle Flasche Wein
soll heute dein Begleiter sein.

 

So ab und zu ein Glas gehoben,
das kann man von Herzen loben.

 

Die Rebe ist ein Sonnenkind.
Sie liebt den Berg und haßt den Wind.

 

Was wirkt und schafft im Rebensaft,
dreiviertel davon ist göttliche Kraft.

 

Für Sorgen sorgt das liebe Leben,
doch Sorgenbrecher sind die Reben.

 

Sag' niemals leise, sag' niemals laut,
was dir der Freund beim Wein vertraut.

 

Leer' den Becher, bist du klug,
Zweimal, dreimal — dann genug!

 

Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang,
der bleibt ein Narr sein Leben lang.

 

 

 

Der liebe Gott hat nicht gewollt,
daß edler Rebensaft verderben sollt.
Darum hat er uns nicht nur die Reben,
sondern auch den nötgen Durst gegeben.

 

Im Wasser kannst du dein Antlitz sehn,
im Wein des andern Herz erspähn.

 

Einen haben wir schon.
Zwei kriegen wir noch.
Drei können wir vertragen. 
Der Vierte auch noch schmeckt, 
der Fünfte wird dann ausgeleckt. 
oh Wein: deine Seele, dein Alkohol,
sie tun uns so wohl.

 

"Er predigt Wasser", wird gesagt.
"und trinkt dann Wein", der mehr behagt.
Für einen Weinfreund gilt das nicht,
weil der nicht viel vom Wasser spricht.

 

Stört dich beim Arbeiten der Wein,
dann lass das Arbeiten sein.

 

Ergreift das Glas und trinkt den Wein,
ein jeder Mensch soll glücklich sein!