Weihnachten

Wahrheit oder Dichtung

Um es gleich vorweg zu nehmen: Wenn Weihnachten auch eines der höchsten christlichen Feste ist, so hat sich das Weihnachtsfest über Jahrhunderte erst zu dem entwickelt, was heute weltweit darunter und dahinter gesehen wird. Das biblische Fundament wurde nach und nach mit neuen Inhalten gefüllt.

An keiner Stelle im neuen Testament wird das Geburtsdatum Jesu benannt. Nach Überlieferungen wurde der 25. Dezember zuerst im Jahre 335 n.Chr. in Rom als Sonnenwende gefeiert. Päpste wollten diesen Tag für ihre Zwecke zur Geburt Jesu nutzen. Im Jahre 354 n.Chr. wurde erstmals mit einem christlichen Fest in Rom die Geburt Jesu gefeiert.
Das Wort “Weihnacht“  ist erst seit 1170 n.Chr. aus einem damaligen Gedicht bekannt.

Aus der Vorstellung heraus, dass Jesus in einem Stall in Bethlehem geboren wurde, sind alle Bilder und Symbole aufgebaut, die wir mit Weihnachten verbinden:
Jesus als Kind in der Krippe wurde erstmals im Mittelalter bildlich dargestellt. Besonders das Bildnis als Gott und Erlöser wurde in folgender Zeit durch Engel mit Trompeten, Heiligenschein, Krone und Zepter erweitert.
Auch die Vorstellung von den drei heiligen Königen enstpringt allein der Fantasie. In der Bibel ist nur von „Sterndeuter aus dem Osten“ geschrieben. Wieviele es waren und welchen Stand sie inne hatten, ist unbekannt. Vielleicht waren sie adelig, heilig auf keinen Fall, denn nur die katholische Kirche kann heilig sprechen. Der krasse Gegensatz zwischen dem armen Jesukind und der prachtvollen Erscheinung dieser pompösen Herren mit ihrem Reichtum, faszinierte wohl die Menschen.     

 

Nikolaus und Knecht Ruprecht und der Weihnachtsmann

Schon im alten Rom waren gegenseitige Gaben zum Jahresende üblich. Ebenfalls im Mittelalter gesellte sich zu dem Kind in der Krippe, der Nikolaus hinzu. Bekannt war seine Figur bereits als Legende von einem leibhaftigen Bischof, der arme Leute beschenkte. Am seinem Namenstag, dem 6. Dezember, beschenkte nun Nikolaus fortan die Kinder. Um unartige Kinder auch zu strafen, begleitete später Knecht Ruprecht den Nikolaus.

Erst vor 200 Jahren entstand der Weihnachtsmann. Nikolaus und Ruprecht wurden erfolgreich nach Amerika exportiert und vermischten sich bald zu “Santa Claus“.
Erst jetzt bildete sich das Anlitz eines großväterlichen Typs mit weißem Rauschebart und rotem Mantel. Weltweite Bekanntheit seines Outfits prägte dann eine Werbekampagne der amerikanischen Coca-Cola Company. Laut Firmenlegende stand ein älterer firmeninterner Fahrer Modell.

Im amerikanischen Mythos um Santa Claus spielen seine Rentiere eine gewichtige Rolle. Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, ­Cupid, Donner und Blitzen ziehen den Schlitten und helfen Geschenke an brave Kinder zu verteilen. 1939 kam in einem Kinderbuch Rudolph mit der roten Nase hinzu. Er war sofort der Star in dem Ensemble.

 

Wie auch immer sich die weihnachtliche Symbolik noch ändern wird:

Weihnachten bleibt das Fest zu Ehren Christi Geburt und steht für die besinnliche Zeit!