Kleines Wein-ABC

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Abgang
Der Begriff Abgang - auch Nachgeschmack genannt - bezieht sich auf die Aromen des Weins, die nach dem Schlucken wirken. Je länger der Abgang, umso besser ist meist der Wein. Vor allem die Fruchtaromen halten sich bei guten Weinen noch eine Weile im hinteren Bereich des Mundes.

Atmen
Beim Dekantieren (auch: Umfüllen) des Weins in eine Karaffe kommt der Wein in Kontakt mit Sauerstoff und kann atmen. Dies trägt zur Entfaltung des Aromas bei.

Ausbau
Reifung des Wein im Stahltank oder Holzfass.

Barrique
Bezeichnung für ein Eichenholzfass mit 225 Liter Inhalt, das für den Reifungsprozess hochwertiger Weine verwendet wird. War der Ausbau im Barrique früher lediglich in Bordeaux üblich, so reifen mittlerweile weltweit Weine in Eichenholzfässern.

Bouquet
Mit Bouquet umschreibt man das vielfältige Aroma bzw. den Geruch eines Weines.

Cuvée
Verschnitt von Weinen unterschiedlicher Jahrgänge oder Rebsorten. Der Begriff kommt ursprünglich aus der Schaumweinherstellung. Einen guten Cuvée zu mischen verlangt vom Winzer viel Erfahrung. Die edelsten und teuersten sind die Prestige Cuvées.

Dekantieren
Das Trennen des Weines vom Bodensatz (auch: Depot) durch Umfüllen in eine Karaffe. Oft wird ein Dekantertrichter zu Hilfe genommen, in dessen Sieb sich mögliche Reste des Bodensatzes fangen können.

Depot
Bodensatz aus Tannin, Farbstoffen und Weinsäurekristallen. Ein Depot entsteht während der Reife am Flaschengrund und ist Zeichen hochwertiger Qualität. Durch vorsichtiges Dekantieren werden Wein und Depot voneinander getrennt.

D.O.
Denominacio de Origen. Kontrollierte Qualitätsgarantie bei spanischen Weinen.

D.O.C.
Denominazione di Origine Controllata.
Kontrollierte Ursprungsbezeichnung bei italienischen Weinen.

D.O.C.G.
Denominazione di Origine Controllata e Garantita.
Spitzenkategorie bei italienischen Weinen.

Flaschenkörbchen
Gestell aus Metall oder Korb, in das die Flasche zum Dekantieren gelegt wird. Das Depot kann sich dadurch besser absetzen.

Grand Cru
Französisch für "Großes Gewächs". Höchste Qualitätsstufe für Weine bzw. Weinberglagen im Burgund und Elsass. Die zweithöchste Qualität ist der Premier Cru ("Erstes Gewächs").

Gran Reserva
"Großer" Wein von guten Jahrgängen, der fünf Jahre im Eichenholzfass, in Tanks oder in der Flasche reift.

 

 

Wichtige Grundregeln

Nichts vormachen lassen und sich nicht von Namen blenden lassen - das gilt insbesondere bei Weinverkostungen. Der eigene Geschmack entscheidet, ob ein Wein "gut" ist oder nicht. Niemand sonst. Wenn jemand einen Wein ein fach "toll" findet: Wunderbar! Wenn er mehr Worte findet: Dann macht es noch mehr Spaß! Einen Wein lustvoll zu probieren heißt immer mit allen Sinnen genießen. Ob Ohren, Augen, Nase, Zunge oder Gaumen - ein wahrer Genuss mensch kann bei Wein auf nichts verzichten. Obwohl die Kriterien für eine Degustation, also eine Weinprobe, Aussehen, Geruch und Geschmack sind, fängt die Freude am Wein schon vor dem ersten Blickkontakt an. Lässt der Wein doch bereits beim Laut des Korkenziehens aufhorchen. Und auch das sprudelnde und gluckernde Einschenken steigert bei vielen Weinfreunden ebenso die Vorfreude auf den kommenden Genuss wie das Klingen der Gläser beim Anstoßen. Entscheidend bei einer Weinverkostung ist aller dings dreierlei: das Aussehen, die "Nase" und der Geschmack.


Das Aussehen
Die Farbe ist für einen Wein ebenso charakter istisch wie sein Duft und sein Aroma. Junge Weißweine haben meist einen hellen, gelb lichen Farbton. Ein zweijähriger Riesling kann beinahe farblos wirken, während ein ebenso alter Chardonnay oft einen blassgoldenen Ton hat. Je älter ein Weißwein, desto dunkler wird er. Die Farbnuancen reichen von Weiß über Grüngelb, Zitronengelb, Strohgelb, Goldgelb und Tiefgolden bis Bernstein und Braun. Bei Rotweinen reicht das Spektrum von Violett oder Purpur, Rubinrot, Ziegelrot, Granatrot, Rotbraun, Mahagonifarben, Bernsteinbraun. Die rötliche Farbe stammt übrigens von Pigmenten, die bei der Weinherstellung aus den Traubenschalen extrahiert werden. Im Gegensatz zu Weißweinen werden Rotweine mit den Jahren heller. Blickt man von oben auf das zu einem Drittel gefüllten Weinglas, so lässt sich Klarheit, Tiefe - Blässe oder Fülle - und Glanz des Weines erkennen. Die Klarheit ist hier meist ein entscheidendes Qualitätskriterium. Zum Betrach ten des gesamten Farbspektrums, mit den Übergängen zwischen dem "Herzen"


Die "Nase"
Im Wein stecken mehrere hundert Aromastoffe. In Rotweinen etwa zwei- bis dreimal so viele wie in Weißweinen. Einige Aromastoffe dominieren. Um diese vorherrschenden und für einen Wein charakteristischen Töne aufzunehmen, muss der Wein zunächst geschwenkt werden. Dadurch vergrößert sich die Oberfläche und die Duftstoffe lösen sich leichter. Dann wird eine "Nase" genommen, das heißt, das Glas wird an die Nase gehalten. Hier kom mt es auf den richtigen Riecher an: Was für eine Frucht fällt auf? Bei Weißweinen kann das zum Beispiel Limette oder grüner Apfel sein, Grapefruit oder Pfirsich. Bei Rotweinen entfalten sich oft Kirscharomen oder Johannis beeren, Brombeeren oder Zwetschgen. Nach Gewürzen wie Pfeffer, Zimt oder Vanille können Weine ebenso duften wie nach Paprika, Veilchen oder Rosen. Bei Bordaux-Weinen werden manchmal sogar Zigarrenkistenholz und Kaffeebohnen identifiziert. Das Bouquet eines spanischen Riojas kann aus Kirschkonfitüre und schwarzen Johannisbeeren bestehen, aus Zimt, Nelken und Butter. Die Gerüche hängen jeweils von den Rebsorten ab, von Lage und Anbau, vom Herstellungsprozess, dem Ausbau und der Lagerung. Zur Schulung des Geruchssinns können regelmäßige Übungen den Meister machen. Bei Weinverkostungen helfen die Nasen von Freunden und eigene Notizen, Kenntnisse aus der Welt der Düfte zu vertiefen.


Der Geschmack
Letztlich kommt es beim Verkosten auf Zunge und Gaumen an. Bestätigen beide das Geruchserlebnis? Kommen Nuancen hinzu? Und: Was bleibt vom Wein, wenn er hinuntergeschluckt ist? Bei einer genaueren Geschmacks-bestimmung können sechs Komponenten berücksichtigt werden: trocken oder süß, Säure, Körper, Tanningehalt, Aromen und Abgang sowie Harmonie.


Trocken oder süß
Trocken oder süß ist vor allem bei Weißweinen eine einfache, aber elementare Unterscheidung. In süßen Weinen ist der Fruchtzucker aus dem Trau benmost nicht vollständig zu Alkohol vergoren. Bei trockenen Weinen dagegen wurden Fructose und Glukose in Alkohol umgewandelt. Die Über gangsstufen werden auch als "halbtrocken" auf der einen und als "lieblich" auf der anderen Seite bezeichnet. Der süße Geschmackseindruck wird übrigens von der Zungenspitze wahrgenommen.

Säure
Jeder Wein enthält Säure. Diese Weinsäure stammt aus den Trauben. Wird ein starker Säuregeschmack wahrgenommen, so liegt das bei Rotweinen oft an einem höheren Tanningehalt, während Zucker - wie in süßen Weiß weinen - die Säure eher neutralisiert. Eine gute, geringe Säure lässt die Aromen stärker hervortreten und ist für einen kräftigen, vollmundigen - ja vollendeten - Geschmack ein entscheidender Faktor. Zu wenig Säure macht Weine fade oder schal, zu viel davon stechend oder hart. Die Wahrnehmung von Säure findet an den Seiten der Zunge statt.

Körper
Der Körper des Weines beschreibt die Eigenschaft, wie Weine im Mund "liegen" - manche leicht und dünn, andere dagegen schwer und massiv. Verantwortlich für diesen Eindruck ist vor allem der Alkoholgehalt. Weißweine sind daher meist leichter, Rotweine etwas schwerer. Alkohol trägt aber auch den Geschmack und die Substanz eines Weines. Zu viel davon macht den Wein schwer und wuchtig, zu wenig dünn und wässrig.

Tannin
Anders als beim Weißwein, werden beim Rotwein auch Schalen, Kerne und teilweise Stiele verarbeitet. Die darin befindlichen Gerbstoffe oder Tannine sind wichtige Strukturelemente des Weines. Sie prägen die Schmackhaftig keit und verleihen dem Wein die nötige Würze. Ein hoher Tanningehalt - wie bei jungen Rotweinen - kann den Mund zusammenziehen und austroc knen bzw. die Zunge gerben. Zunehmendes Alter und ein höherer Alkohol- oder Säuregehalt gleichen diesen Effekt aus. Durch die konservierende Wirkung der Tannine können gute Rotweine lange gelagert werden und erhalten mit der Zeit eine weiche, geschmeidige, samtige Struktur.

Aromen und Abgang
Ein intensives und dichtes Aroma ist Zeichen für einen guten Wein und mitbestimmend für die Dauer der geschmacklichen Empfindung - also für einen langen Abgang. Neben fruchtigen, vegetabilen und floralen, mineralischen und würzigen Stoffen, lassen sich auch andere erkennen: etwa Sandelholz bei Barbaresco oder Schokolade bei Cabernet Sauvignon. Die Ausprägung der Aromen hängt ab von der Reb- und Weinsorte, der Ausge wogenheit der Komponenten, der Temperatur des Weines und vielem mehr. Die eigene Tagesform spielt bei ihrer Wahrnehmung eine entscheidende Rolle. Der Beschreibung von Aromen sind keine Grenzen gesetzt. Im Chardonnay können Haselnüsse geschmeckt werden, im Shiraz Konfitüre und im Chianti classico grüne Zweige.


Harmonie
Harmonisch ist ein Wein, wenn Zucker, Säure, Alkoholgehalt, Frucht- und andere Geschmacksnoten, Tannine und sonstige Inhaltsstoffe sich zu einer komplexen Struktur verbinden. Bei solchen Weinen überdeckt keine Komponente eine andere. Der Wein ist ausgewogen. Ein langer, intensiver Abgang ist meist die Folge. Ein harmonischer Wein glänzt durch mehrere Phasen der Geschmacksempfindung und lässt auch nach mehreren Schlucken immer neue Nuancen erkennen. Er zeigt Feinheit, ist hintergründig und hat Tiefe.


Die Lagerung
Auf die richtige Lage kommt es an - ganz gleich, ob man einen kleinen oder großen Weinvorrat hat. Weinflaschen werden immer liegend auf bewahrt. So bleibt der Korken immer befeuchtet und ist vor Austrocknung geschützt. Das ist wichtig für die Verfeinerung des Weines während der Lagerung. Ein minimaler Luftaustausch zwischen Flascheninnerem und Umgebung ist dafür notwendig. Mit einem trockenen Korken ist ein solcher Austausch aber unmöglich.

Zur optimalen Lagerung bietet sich ein Kellerraum an. Weine lieben die Dunkelheit, da sich im Licht die Weinfarbe verändert kann. Die ideale Lagertemperatur liegt zwischen 8 und 16 Grad Celsius. Bis auf jahreszeitlich bedingte Temperaturschwankungen sollte die Lagertemperatur konstant sein. Wie jede andere Flüssigkeit dehnt sich Wein bei Wärme aus und zieht sich bei Kälte zusammen. Dies schadet dem Wein. Etwas Feuchtigkeit hingegen nicht - im Gegenteil: Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 80 Prozent ist günstig für Wein und Korken.
Kurzfristig kann man Wein natürlich auch in der Wohnung lagern. Wer keinen entsprechenden Kellerraum, aber einen größeren Weinvorrat besitzt, für den bieten sich spezielle Wein-Klimaschränke an.
Nutzen Sie Ihr Wissen und probieren Sie es gleich einmal aus. Z.B. mit unseren Goldsekt, Maxèe Sekt oder einen unserer zahlreichen Weine.

Großes Gewächs
Vom Jahrgang 2002 an Kennzeichnung deutscher Spitzenweine klassifiziert durch den Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter (VDP). Große Gewächse dürfen nur von den besten Parzellen eines Weinbergs stammen und unterliegen einer strengen Qualitätskontrolle.

Karaffe
Glasgefäß zum Umfüllen (Dekantieren) von Wein, damit er atmet, seine Aromen entfaltet und vom Depot getrennt werden kann.

Körper
Wenn man von einem vollen und festen "Körper" des Weines spricht, hat er genau den richtigen Extrakt-, Alkohol- und Säuregehalt.

Önologe
Ausgebildeter Fachmann der Önologie, der Wissenschaft des Weins. In Deutschland sind die Önologen im Bund deutscher Önologen e.V. organisiert.

Q.b.A.
Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete. Niedrigste Stufe des Qualitätsweins in Deutschland.

Qualitätswein
Einstufung der Weine, bei der der Zuckergehalt der Traube zu Beginn der Lese entscheidend ist. In Deutschland und Österreich fallen die meisten Weine unter diese Kategorie. Qualitätswein mit Prädikat beginnen beim Kabinett. Mit jeweils höherem Zuckergehalt folgen Spätlese, Auslese, Beerenauslese und Trockenbeerenauslese.

Seele
Mittelachse einer Korkenzieherspirale. Spiralen ohne Seele zerstören den Korken.

Smaragd
Höchste Qualitätsstufe bei Grünem Veltliner und Riesling aus der Wachau (Österreich).

Superiore
Bezeichnung für italienische Weine mit höherem Alkoholgehalt und zuweilen längerer Fass- oder Flaschenreifung.

Tafelwein
Bezeichnung für einen eher schlichten Landwein. Bei Weinen aus Italien "Vino da Tavola", aus Frankreich "Vin de Table". Manchmal verbergen sich hinter dieser Bezeichnung allerdings Spitzenweine, die leicht am Preis erkennbar sind.

Tannin
Gerbstoffe bzw. Phenolverbindungen, die sich in Kernen und Schale der Trauben befinden. Während der Reifung in Eichenfässern nimmt der Wein zudem Tannine aus dem Holz auf. Gerbstoffe verleihen dem Wein einen leicht bitteren Geschmack, geben ihm aber auch mehr Komplexität und Fülle.

Weinstein
Kaliumsalze, die sich bei guten Weißweinen in Form von kleinen gelblichen Kristallen auf dem Flaschenboden sammeln. Sie beeinträchtigen den Geschmack nicht.

 

Welcher Wein zu welchem Essen passt, lesen Sie hier!